Maulbronn
Maulbronn im Enzberg ist Anfang des 12. Jahrhunderts erstmals als „Mulbrunnen“ schriftlich erwähnt. Der heutige Bekanntheitsgrad der Stadt leitet sich von dem Zisterzienserkloster ab, das im Jahr 1138 in Eckenweiher bei Mühlacker gegründet und 1147 hierher verlegt wurde. Passend zur Legende von einem am Brunnen rastenden Maulesel der Mönche hängt der Ortsname mit einem solchen Tier und nicht, wie verschiedentlich behauptet, mit einer Mühle zusammen. Die Schirmherrschaft über das Kloster übte zunächst der Bischof von Speyer aus, im Laufe des 12. Jahrhunderts geriet es unter direkten Einfluss der Stauferkönige und damit des Reiches. Auch die Ministerialen von Enzberg waren vorübergehend Vogtherren. Im 13./14. Jahrhundert übte der Wimpfener Reichslandvogt die Oberhoheit aus, bis diese in den Jahren 1361/66 an die rheinische Pfalzgrafschaft gelangte. Die Abtei betrieb im Laufe des Spätmittelalters eine beeindruckende Territorialpolitik und verfügte schließlich über ein weitgehend zusammenhängendes Klostergebiet mit rund 30 Ortschaften zwischen Vaihingen, Leonberg, Pforzheim und Bretten. Vogteiansprüche der Grafschaft Württemberg und der Markgrafschaft Baden führten im 15. Jahrhundert zu Auseinandersetzungen mit der Kurpfalz. Diese verlor im Jahr 1504 infolge des Landshuter Erbfolgekriegs Maulbronn, das mit seinem Gebiet der Schirmherrschaft des 1495 zum Herzogtum erhobenen Württemberg unterstellt wurde. Herzog Ulrich begann um 1535 mit der Durchführung der Reformation, die Herzog Christoph ab 1556 hier endgültig vollzog. Aus dem Klostergebiet wurde das größte württembergische Klosteramt gebildet; die Abtei selbst war fortan Klosterschule (Seminar) zur Pfarrerausbildung und Sitz einer evangelischen Prälatur. Die konfessionellen Wirren des Dreißigjährigen Krieges sind hier eindrucksvoll nachvollziehbar, denn Maulbronn wurde infolge des Restitutionsedikts im Jahre 1630 rekatholisiert. Die Abtei Kloster wurde wieder mit Mönchen besetzt, was auch in den Klosterorten zu großen Konflikten mit Württemberg führte, dem das Gebiet 1648 endgültig zugesprochen wurde. Neben dem groß angelegten Klosterbereich mit Verwaltungs- und Wirtschaftsgebäuden existierten lange Zeit an Siedlungen auf Maulbronner Gemarkung nur einige Klosterhöfe bzw. -weiler wie der Elfinger Hof (heute Staatsdomäne), der Schafhof, der Scheuelberghof und der Seidehof. Erst mit der Gründung einer politischen Gemeinde (1838) begann sich eine bürgerliche Ansiedlung in Klosternähe zu entwickeln, die 1886 das Stadtrecht erhielt. Das Maulbronner Klosteramt bestand in leicht verkleinertem Umfang ab 1806 als weltliches Oberamt fort. Im Jahr 1938 erfolgte die Auflösung des Bezirks; die zugehörigen Gemeinden waren bis 1973 dem Landkreis Vaihingen zugeordnet.
Grundkarte
Beamte aus Brackenheim, Maulbronn und Vaihingen an Herzog von Württemberg 1630Grundkarte
Maulbronner Amtsorte an den württembergischen Landtag 1633Grundkarte
Bericht des Amtes Maulbronn über die Kriegskosten bis 1624Grundkarte
Gemeinden des Amtes Maulbronn an Herzog von Württemberg 1631Grundkarte
Kriegsrat Bouwinghausen an Herzog von Württemberg 1622Grundkarte
Bericht der kaiserlichen Restitutionskommission 1630 (Auszug betreffend Maulbronn)Grundkarte
Huldigungsprotokoll des Amtes Maulbronn 1639Grundkarte
Gemeinden Knittlingen, Freudenstein und Zaisersweiher an Amt Maulbronn 1639Grundkarte
Dekanat und Amt Maulbronn an Herzog von Württemberg 1655Grundkarte
Gemeinde Knittlingen an Herzog von Württemberg 1654Grundkarte
Amt Vaihingen an Herzog von Württemberg 1630Grundkarte
Kloster Maulbronn an Herzog von Württemberg 1630Grundkarte
Kloster Maulbronn an Herzog von Württemberg 1630Grundkarte
Amt Maulbronn an Herzog von Württemberg 1632Grundkarte
Hauptmann Kohl an den Herzog von Württemberg 1632Landgraben
Ingenieur Löscher an Herzog von Württemberg 1624Landgraben
Vogt zu Maulbronn an Herzog von Württemberg 1624Grundkarte
Amt Maulbronn an Herzog von Württemberg 1634Grundkarte
Amt Maulbronn an Herzog von Württemberg 1634Bilanz
Bürgergelder in altwürttembergischen Amtsrechnungen am Beispiel des Amtes Maulbronn 1659-1709Bilanz
Dürrwächter, Dörrwächter, Thierwächter. Auf den Spuren einer Familie mit Schweizer Wurzeln im Raum Pforzheim-Maulbronn-BrettenBilanz
Schutz- und Schirmgelder von Beisitzern in altwürttembergischen Amtsrechnungen am Beispiel der Ämter Neuenbürg und Herrenalb 1669-1740Bilanz
Im Dreißigjährigen Krieg verstorbene Einwohner aus dem Amt Maulbronn. Nachlassgeschäfte in Roßwag, Dürrmenz, Illingen und Ötisheim 1652/53