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Oberrat Kechler von Schwandorf und General Tilly an Herzog von Württemberg 1622

Der württembergische Oberrat Hans Melchior Kechler von Schwandorff1 berichtet Herzog Johann Friedrich von Württemberg2 von seinem Treffen mit General Johann T’serclaes von Tilly3am 6./16. Juli 1622 in Philippsburg4. Tilly bedauere die Zerstörungen (laut Rubrum in Oberacker5, Bahnbrücken6 und Zaisenhausen7); er habe versprochen Württemberg zu schonen. Es wird ausdrücklich festgehalten, dass umherstreifende Söldner, die sich unerlaubt von der Truppe entfernt haben, um zu plündern und die Bevölkerung zu drangsalieren, mit aller Härte bestraft würden und dass Tilly keinerlei Gegen- oder Vergeltungsmaßnahmen unternehmen werde, wenn solche Personen von den Betroffenen gefangen genommen und exekutiert werden sollten. Er würde es jedoch vorziehen, wenn diese Befehlsverweigerer an ihn ausgeliefert würden, so dass er zur Abschreckung ein Exempel an ihnen statuieren könne. Weiterhin ratifizierte Tilly mündlich den Heilbronner8 Vertrag. Auch von den zur Armee Erzherzog Leopolds gehörigen Kroaten und Kosaken solle Württemberg kein Schaden zugefügt werden. Kechler erbat von Tilly eine schriftliche Bestätigung für Herzog Johann Friedrich, die er aber erst am 8./18. Juli in Tilly Hauptquartier Leimen9 bekam. Dieses Schreiben Tillys folgt quasi als Anlage zu Kechlers Schreiben und ist im Band auf den Seiten zuvor eingebunden worden.

[o. O.], 10./20. Juli 1622 (Ausfertigung)


1 Kechler von Schwandorf, Hans Melchior, württembergischer Oberrat 1620–1628 (Pfeilsticker, Walther: Neues Württembergisches Dienerbuch. Band 1, Stuttgart 1957, § 1192).

2 Württemberg, Johann Friedrich Herzog von <https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Friedrich_(W%C3%BCrttemberg)> (20.01.2023).

3 Tilly, Johann T’Serclaes von <https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_T%E2%80%99Serclaes_von_Tilly> (20.01.2023).

4 Philippsburg KA; früher: Udenheim (Udenhäim, Udenhüim), 1615 umbenannt in „Festung Philippsburg“.

5 Oberacker, Stadt Kraichtal KA.

6 Bahnbrücken, Stadt Kraichtal KA.

7 Zaisenhausen KA.

8 Stadt Heilbronn HN.

9 Leimen HD.

10. Julii 1622

Underthänige Relation

Waß den 6ten July anno 1622 bey dem General
von Tilly wegen der geplünderten undt thäils
abgebrandten württembergischen Dörffern, alßs Oberacker,
Bänibruck undt Zaißenhausen, wie nit weniger
deß zu Häylbrunn zwischen Graff Kraften
von Hohenloe undt dem Obersten Mor-
taigni getroffenen Accords10, sodann
der neüw ankommenden Corsagken
halber verrichtet worden etcetera.

Exhibitum 11Stuttgart, 10. Julij anno 1622.


10 Bedeutung: „accords“ = Vereinbarungen, Verträge, Vergleiche.

11 Lat. = eingereicht [am …].

Kechlers Relation12.

Gnädiger Fürst undt Herr.

Uff Euer Fürstliche Gnaden mir gnädigst ahnbefohle-
ne Commission13 ahn den Gerenal
von Tilly hab ich mich alsobaldt
undt in einer ½ Stundt, nachdem
ich die Abfertigung bekommen,
welches den 5ten diß umb 10 Uhr
Vormittag geschehen, uf die Post be-
geben undt selbigen Abendt noch
biß naher Bruessel14 kommen, al-
da ich von dem Gouverneur sel-
biger Stadt sovihl erkundigt, daß
gedachter General in seinem
Haubtquartier zu Leymen, ein
Meyl Wegs von Heydelberg15 ge-
legen, noch anzutreffen sein möchte.
Derowegen ich mich deß Morgens
ahm Dag widerum ufgemacht,
daß ich in gemeltem Haupt-
quartier ohngefähr umb 8 Uhrn
vormittags angelangt bin. Und
zwar, gottlob, so sicher, daß ich
nit ein eintzige Schildtwacht, will
geschweigen jemandt anders,
meines Ruysens halber ahnge-
redt hatt. Alß ich mich aber
alda bey des Generals Leüthen
ahngemeldt, hab ich von ihnen
sovihl vernommen, daß sein
Excellentia eben selbigen Morgens
früh ahm Dag naher Udenhäim
zu dem Bischoff zu Speyer16 (welcher
den Abendt zuvor alda eben an-
kommen) verräist seye. Undt


12 Bedeutung: „Relation“ = Bericht, Anzeige, Erzählung.

13 Bedeutung: „Commission“ = von einer befugten Person/Instanz erteilter Auftrag; auch: Botschaft, Vorladung, Vollmacht.

14 Bruchsal KA.

15 Heidelberg HD.

16 Sötern, Philipp Christoph von (1567–1652), ab 1610 Bischof von Speyer SP und ab 1623 zugleich Erzbischof von Trier und damit Kurfürst <https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_Christoph_von_S%C3%B6tern> (20.01.2023).

dieweil ich mich nit gewiß er-
kundigen können, wie baldt der
General widerum ins Quartier
kommen möchte, hab ich für daß
rathsambst gehalten, ihme nach-
zuziehen. Wie ich dann auch gethan
undt ihne Generaln in gedachtem
Udenhüim noch ahn der Taffel sitz-
endt gefunden hab. Nachdem
ich mich nun bey ihme durch des
Bischoffs Oberhoffmeister underthänig
ahnmelden lassen, hatt er mich,
alßbaldt mann von der Taffel uf-
gestanden, durch einen Rittmei-
ster auß dem Wirtshauß, doch
nur per pedes17, abhohlen lassen,
welcher mich biß in das Schloß
zur Taffelstuben begläitet.
Von dannen ich von obgemeltem
Oberhoffmäister vollendts hinein
zu dem General (welcher oben
im Sahl in einem Ärcker neben
dem Bischoff allein gestanden)
geführt worden. Undt nach-
dem sie bede mir die Händt ge-
botten undt der Bischoff beyseyts
getretten, hab ich mein anbefoh-
lene Commission alßbaldt in
wehrend voller Music undt
in Praesentia vihler Obersten
undt Cavalieri abgelegt, welche
kürtzlich uf dreyen Puncten
bewenden thuet.

Undt zwar erstlich undt fürnemlich


17 Lat. = zu Fuß.

wegen der von den bayerischen
Soldaten geplünderten undt
thäils abgebrandten Dörffern
hatt sich der General uf mein ge-
thane Proposition18 rundt dahin
vernemmen lassen, es were
ihm läydt, daß Euer fürstliche Gnaden
Landt undt Leüthen äiniger Schadt
von seinen Soldaten widerfahen
solle. Er versichere auch Euer fürstliche Gnaden
sovihl, daß daz geklagte Brennen
undt Rauben ausser keinem Com-
mendo geschehen seye, sondern er hab
vihlmehr zu underschidlichen Mahlen
seinen Obersten undt Befelchs-
habern dise Ordonantz19 erthäilt,
daz sie Euer fürstliche Gnaden Hertzogthumb ver-
schonen undt nichts Feindlichs dar-
gegen fürnemmen sollen. Er
wölle auch deßwegen noch fer-
ner ernstliche Ahnordung thun
undt befehlen, daz fernere Schadt
verhüttet werde. Undt wofern
die Seinige inskünftig noch
weitters Ursach geben undt etwaß
Feindlichs wider Euer fürstliche Gnaden Un-
derthanen vornemmen würden,
solt mann nur wacker Feüwr
uff sie geben. Waß mann bekomt,
ufknüpfen. Er wöll kein Wortt
darwiter sagen. Sovihl aber die
begerte Abstraffung undt
Refusion20 belangen thu, wüse er
auch der Zeitt damitt nicht für-
zugehn, sonder mann soll ihme


18 Lat. = Vortrag.

19 hier: militärische Anordnung, Befehl.

20 Bedeutung: „Abstraffung undt Refusion“ = Bestrafung und Rückerstattung (Schadensersatz).

zuvor die Thäter benennen. Wöll
er sie alßdann mitt einem solchen
Exempel abstraffen, daß sich an-
dere gnugsam darab sollen zu
spieglen haben.

Den andern Puncten meiner
ahnbefohlenen Commission betrefend,
ob nämlich er, General, den zu
Häylbrun zwischen Euer fürstliche Gnaden Gene-
ral-Obersten-Lieutenant Graff
Krafften von Hohenloe21 undt dem
Obersten Mortaigni22 getroffenen
Accord23 ratificiren24 möchte oder nicht,
hatt er sich daruf gegen mir mitt
dißen Wortten vernemmen lassen,
es weren zwar in gedachtem
Accord etlich Puncten, die gar
wohl ein Moderation noch leyden
köndten, aber damitt Euer fürstliche Gnaden
spüren mögen, daß er uf seiner
Seitten nichts, waß zu Erhaltung
guebter Correspondentz dienen
mag, ermanglen lasse, wölle
er ihn hiemitt ratificirt haben.
Doch soll ich hiebey ohnangeregt
nicht lassen, alß ich nachgehendts
in deß Generals Quartier mit
etlichen der Seinigen deßwegen
geredt, daß sie sich insgemäin
undt sonderlich der Oberst Linde-
law dahin vernemmen lassen,
es nemme sie sehr wunder, daß
Mortaigni sich so weitt in mehrge-
dachten Accord hab bereden lassen.


21 Hohenlohe, Kraft VII. Graf von (1582–1641), Generalleutnant und Oberkommandeur in Württemberg, später Generalstatthalter des Fränkischen Kreises im Dienste Schwedens (Pfeilsticker, Walther: Neues Württembergisches Dienerbuch. Band 1, Stuttgart 1957, § 44, 1478, 1605).

22 Mortaigne, Levin von, verst. 1626, bayrisch-salzburgischer Beamter und Offizier. <https://www.sn.at/wiki/Levin_von_Mortaigne> (20.01.2023).

23 Übereinkunft; im politischen u. militärischen Sinn: Einigung (besonders nach vorangegangener Kapitulation).

24 Bedeutung: „ratificiren“ = genehmigen, bekräftigen.

Sie halten ihresthüyls ohnmöglich
zu sein, daß er also stricte25 undt
dem Buchstaben nach köndte
gehalten werden. Dieweyl ihn
aber sein Excellentia26 beräyts
solle ratificirt haben, bleyb es
billich darbey.

Uf den dritten Puncten, die neüw
ahnkommende Corsagken undt
Crabaten betreffendt, under
weß Commendo selbige gehören
undt wo sie ihren Weg hinnem-
men möchten, hab von vihlermel-
tem General ich dise Resolution27
bekommen, daß solch Volck under
Ihr Fürstlichen Durchlaucht Ertzhertzogs Leopoldi28
Armée gehörte. Sie[?] were ihm noch
der Zeitt nit undergeben, sonder es
hätt der Spinelli29 (welcher auch in
dem Sahl, da mann Taffel ge-
halten, zugegen gewesen) daß
Commendo uber sie, würden
seines Wissens in dass Elsass
geführt werden. Hatt mich auch
alsobaldt zu gedachtem Spinelli
gefiehrt undt meinetwegen mitt
ihme uf Italianisch geredt. Wel-
cher mir darauff die Handt gebot-
ten undt sovihl in frantzösischer
Sprach zu verstehn geben, er ver-
nemme von dem General Tilly
sovihl, daß Euer fürstliche Gnaden wegen der
ankommenden Corsagken30 sehr
sorgfältig seyen. Undt dieweil


25 Lat. = streng.

26 Seine Exzellenz.

27 Lat. = Entschluss; hier besser: Bescheid.

28 Leopold V. (1586–1632), Bruder Kaiser Ferdinands II. <https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_V._(%C3%96sterreich-Tirol)> (20.01.2023)

29 Spinelli Carlo Marchese di Orsonovo (1574–1633), kaiserlicher Obrist (Wilson, Peter H.: Der Dreißigjährige Krieg. Eine europäische Tragödie. Darmstadt 2017, S. 380, 1141).

30 Kosaken.

selbige ihme zu commendiren ahn-
vertrauwt, wölle er mich gebet-
ten haben, Euer fürstliche Gnaden sein underthänige
Recommendation31 zu thun undt daß
er hiemitt versprechen thüe, seine
Soldaten also zu commendiren,
daß den wirttenbergischen Landen
kein Schaden von ihnen soll zugefügt
werden. Er sey von Jugendt auff
vihl mitt dergleichen Volck umb-
gangen undt wiß sie wohl zu tra-
ctiren, daß sie seinem Commendo ge-
loben müssten. Darüber ich mich
im Nahmen Euer fürstlicher Gnaden bedanckt
undt die fernere Erinnerung gethan,
wann Euer fürstliche Gnaden daßjenig, so er
mir jetzundt mitt Wortten ver-
sprochen, im Werck selbsten erfah-
ren, werden sie nit underlassen
Mittel zu suchen, wie sie solches umb
ihne uf ein oder andere begebende
Occasion32 vergleichen können.

Nachdem ich nun allenthalben
guette Resolutiones gefunden,
hab ich mein Abfertigung von
dem General Tilly auch schrift-
lich begert, welche ich aber zu Uden-
hüim nicht zuwegen bringen kön-
nen, sonder es hatt sich der General
dergestalt entschuldigt, dieweyl er
jetzundt sein Cantzeley nit bey
sich hab, auch berüyts wegfertig
sey undt einen Cavalier suchen
müß, mitt dem er nothwendig


31 Lat. = Empfehlung, Anpreisung, Fürsprache.

32 Lat. = Gelegenheit, Veranlassung.

zu reden, alß könne ich widerum
in sein Quartier ziehen, alda ich
ihn morgen vormittags gewiß
finden undt mein Abfertigung
vollendts bekommen werdt.
Wiewohl ich nun deß Sontags
früh umb 9 Uhren wider ins Quar-
tier kommen, hab ich doch ihne
General nicht angetroffen, sonder
seiner alda biß uf den Abendt
spath erwartten müssen, also daz
ich die begerte schriftliche Ant-
wortt erst deß andern Dags frih
umb 6 Uhren bekommen hab.

Underdessen aber hatt mann
nicht underlassen, underschidliche
Obersten zu mir zu berueffen,
die mich bey der Mittagsmal-
zeitt biß uf den Abendt mitt
Discurs undt guettem Drunck
entretonirt33 haben. Darauff
ich deß Morgens widerum
darvongezogen.

Dieweyl auch mein Instruction
dahin gangen, daz ich in meinem
Zuruckräysen Euer fürstliche Gnaden Gene-
ralobristen-Lieutenant Graff
Kraften von Hohenloe diejenige
Resolutiones, so ich in einem
undt anderem Puncten erlangen
würde, zu seiner Nachrichtung
anzäigen solle, alß hab ich
seinethalben zu Mauhlbrunn34
Nachfrag gehabt, ob er alda oder
wo er sonsten anzutreffen sein


33 Bedeutung: „mitt Discurs undt guettem Drunck entretonirt“ = mit Gespräch und gutem Trunk unterhalten.

34 Stadt Maulbronn PF.

möchte. Alß ich ihne aber
nicht, sonder sovihl erfahren, daß
Hertzogs Julij fürstliche Gnaden selbsten al-
da sein sollen, hab ich in Under-
thänigkeitt darfür gehalten, es
würde nit nothwendig sein,
Graff Krafften erst länger nach-
zuziehen, sonder hab mich alsobaldt
bey hochgedachts Hertzog Julij35
fürstlicher Gnaden underthänig ahnmelden las-
sen, die mir dann auch
gnädig Audientz erthäilt. Undt alles
deßjenigen umbständtlich36 seindt
berichtet worden, wie in obigem
mitt Mehrem begriffen ist.

Welches Euer fürstliche Gnaden uf empfangenen
gnädigen Befelch ich in Underthänigkeitt
zu referiren nicht underlassen
sollen, der underthänigen Hoffnung ge-
lebendt, Euer fürstliche Gnaden werden mitt
dieser meiner Verrichtung in Gnaden
wohl zufriden sein undt Ursach
haben, mich in Ihren Gnaden wie
bißhero zu behalten. Wie ich dann
jederzeitt verbleyben thu

Euer fürstliche Gnaden
Underthaeniger
gehorsamer Diener
Hans Melcher Kechler von
Schwandorff


35 Württemberg, Julius Friedrich Herzog von <https://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Friedrich_(W%C3%BCrttemberg-Weiltingen)> (20.01.2023), Bruder des regierenden Herzogs Johann Friedrich.

36 Bedeutung: „umbständtlich“ = sehr genau, gewissenhaft, detailliert.

General Tilly an Herzog von Württemberg 1622

General Johann T’serclaes von Tilly verspricht Herzog Johann Friedrich von Württemberg auf Bitten dessen Oberrats Hans Melchior Kechler von Schwandorff, seine Offiziere so zu instruieren, dass Württemberg trotz der Größe der kaiserlichen Armee der deren Versorgungsprobleme nicht geschädigt wird.

Leimen, 8./18. Juli 1622 (Ausfertigung)

Durchleuchtiger, hochgeborner Fürst,
genediger Herr etcetera.

Was Euer Fürstliche Gnaden Oberrhat, Herr Hannß Melchior Kechler von
Schwanndorf, bey mir mündtlichen vorgebracht, hab neben
empfangnem dero gnädigem Schreiben ich mit gebyrender Re-
verenz37 angehört. Und unangesehen ich der
unterthenigen Mainung bin, es werden Euer Fürstliche Gnaden bey
ihr selbsten gnädig erachten, das man bey einer so grossen
Menge Volckhs nit allein das nottwendige Aufsehen
haben, sondern auch das Außlauffen38 der Soldaten, fürnemblich
bei so gestallten Sachen und Zeitten, und da sie, wo sy seind
und ligen, so gar nichts zu leben zu finden, fürnemblich
aber da ihnen von andern Ortten nichts zuegefüehrt
wirdt, sogar auf daz Eüsserste nicht verhietten khan,
solle nicht desto weniger fürtershin von meinen hochen
und nidern Kriegsofficiern solch Regiment nach Müg-
lichkhait gehallten, darab weder Euer Fürstliche Gnaden noch dero Un-
terthonen sich nit zu beclagen haben werden, wie dieselbe
von ermeltem Herrn Kechlern mit mehrern gnädigst zu ver-
nehmen. Und thue Euer Fürstliche Gnaden mich unterthenig empfehlen.
Datum Laimen, den 18. Julii anno 1622.

Euer Fürstliche Gnaden
unterthenig gehorsamer
Johann Freiherr von Tilly


37 Bedeutung: „mit gebyrender Reverenz“ = in gebührender Form (wörtl.: mit gebührender Verbeugung).

38 Bedeutung: „Außlauffen“ = Herumstreunen, Herumstreifen; hier im Sinne von marodieren/plündern.

Quelle (für beide Schreiben): Hauptstaatsarchiv Stuttgart A 90 A Bd. 36, fol. 84r–88v (Bericht Kechlers) sowie fol. 82r (Schreiben Tillys).
Die Wiedergabe der Transkription folgt der Originalquelle buchstaben- und zeilengetreu.