Ötisheim
Die Gemeinde Ötisheim im Enzkreis gilt als Ausbauort der frühen Merowingerzeit. Die erste urkundliche Erwähnung der Gemeinde datiert auf das Jahr 791 als „Autinesheim“; der Erstbestandteil des Ortsnamens geht auf einen Personennamen zurück. Bereits im 12. Jahrhundert ist Besitz des nahe gelegenen Klosters Maulbronn nachgewiesen, das dort einen Pfleghof errichtete. Der Abtei gelang es schließlich, ganz Ötisheim in ihre Hand zu bekommen. Das unter kurpfälzischem Schutz stehende Kloster wurde mit seinem Gebiet im Jahre 1504 dem Herzogtum Württemberg zugesprochen; so wurde auch Ötisheim nach der Reformation vom württembergischen Klosteramt Maulbronn verwaltet, blieb aber Pflege zur Verwaltung der Einkünfte auch aus den umliegenden Dörfern. In unmittelbarer Nähe des befestigten Ortes am in die Enz fließenden Erlenbach ereignete sich im Jahr 1692 während des Pfälzischen Erbfolgekriegs die sogenannte „Schlacht von Ötisheim“, ein Scharmützel, bei dem der württembergische Herzog-Administrator Karl Friedrich von französischen Truppen geschlagen wurde. Nach der Niederlage wurden rund 100 Gebäude in Ötisheim niedergebrannt; das Dorf erlebte den wohl schwärzesten Tag seiner Geschichte. Bald nach dem Krieg nahm im Jahr 1699 Württemberg reformierte Glaubensflüchtlinge – Waldenser und Hugenotten – aus dem Piemont im heutigen französisch-italienischen Grenzgebiet auf. Die Kleinsiedlungen Corres und Schönenberg wurden gegründet. Während Corres nie eine eigene Gemarkung hatte, verlor Schönenberg erst im Jahr 1924 durch Eingemeindung seine Selbstständigkeit. Der am gleichnamigen Gewässer gelegene Weiler Erlenbach wurde bereits im Jahr 1245 erwähnt. Von 1806 bis 1938 gehörte Ötisheim zum Oberamt Maulbronn und dann bis 1973 zum Landkreis Vaihingen.
Grundkarte
Gemeinden des Amtes Maulbronn an Herzog von Württemberg 1631Grundkarte
Huldigungsprotokoll des Amtes Maulbronn 1639Grundkarte
Amt Vaihingen an Herzog von Württemberg 1630Grundkarte
Ludwig Christoph von Bettendorff[?] an Rittmeister Geizkofler 1622Landgraben
Ingenieur Löscher an Herzog von Württemberg 1624Bilanz
Bürgergelder in altwürttembergischen Amtsrechnungen am Beispiel des Amtes Maulbronn 1659-1709Bilanz
Schweizer Emigranten in Knittlingen nach den Katastrophen des Dreißigjährigen und des Pfälzischen ErbfolgekriegesBilanz
Im Dreißigjährigen Krieg verstorbene Einwohner aus dem Amt Maulbronn. Nachlassgeschäfte in Roßwag, Dürrmenz, Illingen und Ötisheim 1652/53