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Ersingen

Ersingen, Ortsteil von Kämpfelbach (Enzkreis) ist ein zur ältesten Siedlungsschicht gehöriger Ort, dessen Name sich von einem Personennamen ableitet. Er ist im Jahr 1197 als „Ergesingen“ erstmals urkundlich erwähnt. Wenig später befand sich Ersingen ganz im Besitz des Benediktinerinnenklosters Frauenalb, das unter der Schirmherrschaft der Grafen von Eberstein und der Markgrafen von Baden stand. Im Zuge der badischen Landesteilung im Jahr 1535 gelangten die markgräflichen Schirmrechte über das Kloster an die Linie Baden-Baden, die den ebersteinischen Einfluss nach und nach zurückdrängte. Frauenalb war faktisch „landsässiges“ Kloster im badischen Territorium geworden, wenngleich die tatkräftigen Äbtissinnen weiterhin die Reichsunmittelbarkeit beanspruchten – sie mussten dann allerdings im Jahre 1782 einen Kammergerichtsspruch akzeptieren, der die badische Landeshoheit bestätigte. Infolge der oberbadischen Okkupation 1594 gehörte Ersingen bis 1622/23 zur evangelischen Markgrafschaft Baden-Durlach, die das Kloster Frauenalb 1598 aufhob. Nach dessen Restitution 1631 blieben die Frauenalber Besitzungen nach dem Dreißigjährigen Krieg katholisch. Ersingen bildete zusammen mit Bilfingen eine politische Gemeinde und eine konfessionelle Enklave inmitten der evangelischen Region. Dies änderte sich auch nicht, als die ehemaligen frauenalbischen Besitzungen nach dem Aussterben der Linie Baden-Baden des markgräflichen Hauses im Jahr 1771 auf die protestantische Linie Baden-Durlach übergingen. Die Verwaltung der Hoheitsrechte über die frauenalbischen Orte erfolgte durch das Amt Ettlingen. Im Zuge der Säkularisation wurden Ersingen und Bilfingen 1802 gänzlich dem badischen Territorialstaat einverleibt, der wenig später zum Großherzogtum aufstieg. Zuständiger Amtssitz war Stein und nach dessen Aufhebung (1821) das Oberamt bzw. Bezirksamt sowie 1936 bis 1972 der Landkreis Pforzheim.

Grundkarte

Gemeinde Ersingen an Markgraf von Baden-Baden 1623
Ersingen, 30. Januar/9. Februar 1623 (Ausfertigung)

Grundkarte

Gemeinde Ersingen an Markgraf von Baden-Durlach 1622
Ersingen, 14./24. April 1622 (Ausfertigung)