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Steinegg

Steinegg, Ortsteil von Neuhausen (Enzkreis) ist als Ausbauort zu einer hochmittelalterlichen Burg, die durch das Adelsgeschlecht von Stein angelegt worden war, um 1140 erstmals schriftlich genannt. Im 14. Jahrhundert ist eine Familie von Steinegg nachgewiesen, die eines der Häupter des sogenannten Schleglerbundes stellte. Im 15. Jahrhundert kam Steinegg als markgräflich-badisches Lehen an die Familie von Gemmingen. Steinegg war Mittelpunkt der Gemmingischen Herrschaft Hagenschieß, die im Laufe der Jahrhunderte in verschiedene Linien der Familie aufspaltet war und wieder vereinigt wurde. Ab 1515 existierte eine eigene Linie Gemmingen-Steinegg. Über dieses sogenannte Gemmingische Gebiet (kurz: Biet) übte der Ritterkanton Neckar und Schwarzwald die Steuer- und Militärhoheit aus. Obwohl auch die Markgrafschaft Baden landesherrliche Ansprüche erhob, beschränkte sich deren Einfluss auf die Gesetzgebung und höchste Rechtsprechung. Die Sonderstellung des „Biets“ äußerte sich auch in der Konfessionszugehörigkeit: Während in den umliegenden Orten von Baden oder Württemberg die Reformation eingeführt wurde, blieb die Familie von Gemmingen mit ihren Untertanen katholisch. Im Zuge der Mediatisierung geriet das Gebiet 1806 ganz unter badische Souveränität. Im Jahre 1839 verkaufte Freiherr Julius von Gemmingen auch seine grundherrlichen Rechte an Baden.