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Hamberg

Das langgezogene Waldhufendorf Hamberg, Ortsteil von Neuhausen (Enzkreis), entstand als Rodungssiedlung im Hochmittelalter. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1453. Im 15. Jahrhundert kam Hamberg an die reichsritterschaftliche Familie von Gemmingen, die sich im Laufe der Jahrhunderte in verschiedene Linien aufspaltete und wieder vereinigte. Hamberg gehörte mit sieben weiteren Dörfern zum sogenannten Gemmingischen Gebiet (kurz: Biet), über das der Ritterkanton Neckar und Schwarzwald die Steuer- und Militärhoheit ausübte. Obwohl auch die Markgrafschaft Baden landesherrliche Ansprüche erhob, beschränkte sich deren Einfluss auf die Gesetzgebung und höchste Rechtsprechung. Die Sonderstellung des Gemmingischen Gebiets äußerte sich auch in der Konfessionszugehörigkeit: Während in den umliegenden Orten von Baden oder Württemberg die Reformation eingeführt wurde, blieb die Familie von Gemmingen mit ihren Untertanen katholisch. Im Zuge der Mediatisierung geriet das Gebiet 1806 ganz unter badische Souveränität. Im Jahr 1839 verkaufte Freiherr Julius von Gemmingen auch seine grundherrlichen Rechte an Baden. Auf Hamberger Gemarkung befand sich das abgegangene gemmingische Jagdschloss Taulbronnen.