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Obermönsheim

Die Gemeinde Mönsheim im Enzkreis ist eine Siedlung aus der frühen Merowingerzeit, deren älteste schriftliche Nennungen aus dem 12. Jahrhundert als „Megenesheim“ und „Meginssheim“ stammen. Seit dem 13. Jahrhundert wird zwischen Ober- und Untermönsheim differenziert, die erst im Jahre 1935 gänzlich vereinigt wurden. Ersteres, heute Schloss und Hof am Steilhang über dem Grenzbachtal, ist wohl eine Nachfolgesiedlung des nur im Jahr 1379 erwähnten und abgegangenen Ortes Ütingen. Bis ins späte 15. Jahrhundert ist ein örtliches Niederadelsgeschlecht „von Mönsheim“ bezeugt, das im Dienst der Markgrafen von Baden stand, die selbst Untermönsheim als Lehen des Klosters Weißenburg sowie die nach ihrem früheren Besitzer Diepold von Bernhausen benannte Diepoldsburg besaßen, die während des Dreißigjährigen Krieges 1645 zerstört wurde. Seit dem 14. Jahrhundert erwarb auch die Grafschaft Württemberg Besitzungen, der schließlich der größte Teil des Ortes gehörte, wenngleich sie diesen vorübergehend dem Kloster Maulbronn übertrug. Um 1500 war Württemberg, inzwischen zum Herzogtum aufgestiegen, alleiniger Ortsherr und führte im 16. Jahrhundert die Reformation ein. Dennoch übergab der Herzog den Burgstall der Diepoldsburg der Gemeinde sowie 1640 als Lehen dem Geschlecht von Rüppurr, das bereits ab 1584 Lehensträger von Obermönsheim war. Dessen Erben, die Familie Phull von Rüppurr (ab 1781), behielt bis zur Mediatisierung Anfang des 19. Jahrhunderts unter badischer Landeshoheit ortsherrschaftliche Rechte über Obermönsheim, das nach Wimsheim eingepfarrt war. Im Jahr 1806 ging die Lehenshoheit von Baden auf Württemberg über. Mönsheim gehörte zum württembergischen Amt, später Oberamt, und von 1938 bis 1972 zum Landkreis Leonberg.