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Totenregister Bretten 1636

Beerdigungseintrag für den von Kameraden oder Räubern erschossenen Soldaten Johannes Gerwiner aus Luxemburg

Bretten, 3./13. August 1636

13. Augusti
Crudeliter et tyrannice globo traiectus est ab aequalibus vel potius latronibus francissimis
verbis et amicissionis extra portas Brettheimenses educatus strenuus miles
Joannes Gerwiner Litzelburgensis de Diettenhofen et sub Illustri Regimine
Metternachs Equitem et signiferum agens et 14 die Augusti sponsus sepultus
catholico more honorifice cuius anima vivat Deo.1

 


1  Lat. = Grausam und despotisch ist erschossen worden (von einer Kugel durchbohrt worden) vor den Toren von Bretten durch Gleiche (wohl Kriegskameraden) oder sogar eher durch Räuber, die sehr freundschaftlich in fränkischem Dialekt sprachen (mit sehr fränkischen und äußerst freundschaftlichen Worten) der ausgebildete, tüchtige Soldat Johann Gerwiner, ein Lützelburger (= Luxemburger) aus Diedenhofen (= Thionville, Dép. Moselle/Frankr., früher luxemburgisch), der in dem berühmten Metternichschen Regiment als Reiter und Fahnenträger diente, und es wurde versprochen, dass er am 14. August nach ehrenwertem katholischem Ritus begraben wird. Seine Seele möge in Gott leben.

Quelle Kirchenbuch Bretten, Taufen, Beerdigungen 1617/1620–1728/1812.
Original Landeskirchliches Archiv Karlsruhe, online bei Archion: https://www.archion.de/de/viewer/?no_cache=1&type=churchRegister&uid=261194