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Der Landgraben bei Heimsheim

Mit Erreichen derselben biegt sie in einem beinahe rechten Winkel nach Norden ab…

Mit Erreichen derselben biegt sie in einem beinahe rechten Winkel nach Norden ab. Das dortige Gewann „Auf der Maas“ nennt Goessler „Auf der Maus“.1 Möglicherweise ist dies eine ursprüngliche Form und könnte sich auf einen Durchgang durch den Landgraben, beziehen, an dem Maut gezahlt werden musste. Dieser verläuft nun bis zum nördlichen Ende der Gemarkung durch Ackerland sowie in den Gewannen „Silberberg“ und „Wadel“ (nach Goessler befand sich im kaum mehr wahrnehmbaren Graben ein Grenzstein von 15812) an bewaldeten Abhängen, an denen er als Geländekante sichtbar ist, während er im Bereich der Felder allenfalls als flache Senke und Erhöhung auf dem LIDAR-Scan wahrnehmbar ist. Umso überraschender ist sein guter Erhaltungszustand in den Gewannen „Roßweide“ und „Kalkofen“.

In diesem Zusammenhang verdeutlicht eine nahezu anekdotenhafte Begebenheit, die diesen Abschnitt betrifft, die seit jeher bestehende Gefahr für Bodendenkmäler durch die Landwirtschaft: Im Jahr 1975 wurden der Wall und der Graben durch die Einfüllung und Einplanierung von Bauschutt beschädigt. Der schuldige Landwirt hatte trotz mehrfacher Beschwerden, Strafandrohungen und -vollziehungen vonseiten der Unteren Denkmalschutzbehörde keinerlei Einsehen und widersetzte sich den wiederholten Aufforderungen zur Wiederherstellung des vorherigen Zustands, hielt Zusagen nicht ein und planierte gar erneut. Erst 1978 lenkte er ein und führte die notwendigen Maßnahmen durch. Dennoch hat sich seitdem die Grabentiefe verringert, Beschädigungen am Wall sind noch vorhanden. Zu allem Überfluss fanden 1989 erneut Ablagerungen statt.3 Somit ist es ein großer Glücksfall, dass der Landgraben an dieser sensiblen Stelle auch mit bloßem Auge noch so gut zu erkennen ist.


1 Goessler, Landgräben, S. 361.

2 Goessler, Landgräben, S. 362.

3 Lutz, Heimsheim.